Photovoltaik ist als umweltfreundliche und günstige Alternative zum öffentlichen Stromnetz bekannt. Dennoch sind sich viele Verbraucher nicht sicher, ob sich eine private Photovoltaik-Anlage wirklich lohnt. Entsprechende Fördermittel sind daher häufig ausschlaggebend. Wir haben für dich alles Wissenswerte zur Photovoltaik-Förderung ab Juli 2022 zusammengestellt.
Die zwei Kategorien der Photovoltaik-Förderung
Die Förderprogramme von Bund und Ländern sollen die Entscheidung für eine PV-Anlage erleichtern und die Energiewende vorantreiben. Die verschiedenen Möglichkeiten zur Photovoltaik-Förderung lassen sich in zwei Kategorien einteilen:
- Förderung der Installation und Erweiterung einer Photovoltaik-Anlage
- Förderung des Betriebs einer Photovoltaik-Anlage
Während die erste Kategorie durch günstige Finanzierungsoptionen und Kreditmodalitäten realisiert wird, ist der wichtigste Baustein der zweiten Kategorie die Einspeisevergütung, die für neuere Anlagen von der Bundesregierung nochmal angehoben wurde. Allerdings hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Die Einspeisevergütung ist weniger lukrativ als noch vor 20 Jahren und weitere Fördermodelle sind hinzugekommen. Nachfolgend findest du die wichtigsten Informationen zur Photovoltaik-Förderung 2022/23.
Was ist die Einspeisevergütung?
Im Jahr 2000 verabschiedete die Bundesregierung das „Gesetz zur Förderung der erneuerbaren Energien“ (EEG) mit dem Ziel die Entwicklung nachhaltiger Technologien zu fördern. Außerdem sollte der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien erhöht und die Abhängigkeit von Energieimporten gesenkt werden. Ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie ist die sogenannte Einspeisevergütung. Damit wird der von deiner Privatanlage erzeugte Strom vergütet, wenn du ihn nicht im eigenen Haushalt nutzt, sondern ins öffentliche Stromnetz einspeist.
Der Betrag der Einspeisevergütung wird bei Antragstellung festgelegt und ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme für eine Dauer von 20 Jahren garantiert. Sie führte nicht nur zu positiven Auswirkungen für die Umwelt und zu einer Senkung der privaten Stromkosten, sondern schuf für Verbraucher auch einen attraktiven finanziellen Anreiz. Schließlich ermöglichte sie es, mit der privaten Photovoltaik-Anlage eine Rendite zu erwirtschaften.
Ursprünglich sollte die EEG-Förderung auslaufen, sobald bundesweit eine gemeinsame Förderleistung von 52 Gigawatt erreicht ist („Solardeckel“). Berechnungen zufolge wäre das im Spätsommer 2020 der Fall gewesen. Im Juni 2020 hat der damalige Bundestag diesen Solardeckel aufgehoben, damit das im Klimaschutzprogramm festgelegte Ziel von 65 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 erreicht werden kann. Im Juli 2022 hat der Bundestag nun beschlossen, dass die Einspeisevergütung nochmal steigen soll. Dies wurde nun auch von der Europäischen Kommission genehmigt. Aufgrund dessen kannst du die Einspeisevergütung auch weiterhin für jede neue oder erweiterte PV-Anlage beantragen.
Wie hoch ist die Einspeisevergütung?
Die gute Nachricht vorweg: Die Sätze für die Einspeisevergütung wurden zum Juli angehoben. Damit möchte Wirtschaftsminister Robert Habeck gezielt den Ausbau fördern. Dabei profitierst du nochmal mehr, wenn du deinen erzeugten Strom komplett ins Netz einspeist.
Zuschuss für die Teileinspeisung deines Solarstroms
Für Strom, den du ins Netz einspeist, bekommst du von deinem Netzbetreiber eine Einspeisevergütung. Diese hat sich in den letzten Jahren immer weiter reduziert. Während 2012 noch bis zu 20 Cent pro Kilowattstunde gezahlt wurden, waren es im April 2020 nur noch 9,44 Cent und im Juni diesen Jahres 6,23 Cent. Nun steigt die Einspeisevergütung wieder. Ist deine Anlage nach dem 28.7.2022 in Betrieb genommen worden, bekommst du bei einer Leistung bis 10 Kilowatt-Peak (kWp) immerhin 8,2 Cent pro Kilowattstunde. Bei einer Leistung bis 40 Kilowatt-Peak liegt die Einspeisevergütung seit Juli bei 7,1 Cent und bis ein Megawatt bei 5,8 Cent pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: Im Juni waren das noch 6,15 und 4,81 Cent pro Kilowattstunde. Die Vergütungsätze gelten fest für alle Anlagen, die bis Januar 2024 ans Netz gehen. Danach reduziert sich die Summe nur noch im Halbjahresrhythmus, während sie bis dato monatlich angepasst wurde.
Netzanschluss | bis 10 kWp | bis 40 kWp | bis 100 kWp |
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01.07.2022 (Juli 2022) | 6,23 | 6,06 | 4,74 |
01.06.2022 (Juni 2022) | 6,34 | 6,15 | 4,81 |
01.05.2022 (Mai 2022) | 6,43 | 6,25 | 4,88 |
01.04.2022 (April 2022) | 6,53 | 6,34 | 4,96 |
01.03.2022 (März 2022) | 6,63 | 6,44 | 5,03 |
01.02.2022 (Februar 2022) | 6,73 | 6,53 | 5,11 |
01.01.2022 (Januar 2022) | 6,83 | 6,63 | 5,19 |
01.12.2021 (Dezember 2021) | 6,93 | 6,73 | 5,27 |
01.11.2021 (November 2021) | 7,03 | 6,83 | 5,35 |
01.10.2021 (Oktober 2021) | 7,14 | 6,94 | 5,43 |
01.09.2021 (September 2021) | 7,25 | 7,04 | 5,51 |
01.08.2021 (August 2021) | 7,36 | 7,15 | 5,6 |
01.07.2021 (Juli 2021) | 7,47 | 7,25 | 5,68 |
01.06.2021 (Juni 2021) | 7,58 | 7,36 | 5,77 |
01.05.2021 (Mai 2021) | 7,69 | 7,47 | 5,86 |
01.04.2021 (April 2021) | 7,81 | 7,59 | 5,95 |
01.03.2021 (März 2021) | 7,92 | 7,7 | 6,04 |
01.02.2021 (Februar 2021) | 8,04 | 7,81 | 6,13 |
01.01.2021 (Januar 2021) | 8,16 | 7,93 | 6,22 |
01.01.2020 (Januar 2020) | 9,87 | 9,59 | 7,54 |
01.01.2019 (Januar 2019) | 11,47 | 11,15 | 9,96 |
01.01.2018 (Januar 2018) | 12,2 | 11,87 | 10,61 |
*Einspeisevergütung aktuell und die Entwicklung der Einspeisevergütung im Monats- und Jahresverlauf
Zuschuss für die Volleinspeisung deines Solarstroms
Noch mehr Zuschuss kannst du erhalten, wenn du den gewonnen Strom aus deiner Solaranlage vollkommen ins Stromnetz einspeist. Dies gilt seit dem 30. Juli 2022. Du erhältst 13 Cent pro Kilowattstunde bis 10 Kilowatt-Peak Leistung und 10,9 Cent pro Kilowattstunde bis 100 Kilowatt-Peak Leistung. Suchst du dir einen sogenannten Drittvermarkter, erhöhen sich die Vergütungssätze sogar nochmal um je 0,4 Cent pro Kilowattstunde.
KfW-Förderung für Photovoltaik und Stromspeicher durch günstige Kredite
Unabhängig davon, ob du eine neue Photovoltaik-Anlage installieren oder deine bestehende Anlage um einen Batteriespeicher erweitern willst, kannst du in beiden Fällen Kredite zu günstigen Bedingungen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen. Die KfW unterstützt die Förderung von Photovoltaik mit dem Programm für Erneuerbare Energien 270, das folgende Anträge ermöglicht:
- Installation einer PV-Anlage
- Installation von PV-Anlage und Batteriespeicher
- Nachrüstung eines Batteriespeichers
Voraussetzungen für die Solar-Förderung durch die KfW
Damit du die Förderung in Anspruch nehmen kannst, muss lediglich gewährleistet sein, dass ein Teil des Stroms in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird und das Gebäude nicht hauptsächlich für die Stromerzeugung gebaut wurde. So kommt für die Förderung zum Beispiel auch ein Solar-Carport mit Ladestation für dein E-Auto infrage, wenn der Anschluss an das öffentliche Stromnetz gegeben ist. Willst du ausschließlich deinen eigenen Haushalt mit Solarstrom versorgen, ist eine Förderung durch die KfW hingegen nicht möglich. Bedenke vor einer Erweiterung deiner PV-Anlage oder der Nachrüstung eines Batteriespeichers, dass die Höhe der Einspeisevergütung mit jedem Umbau neu berechnet wird. Den Antrag für die KfW-Förderung musst du vor Kauf der Anlage beantragen. Das Ganze läuft über deine Hausbank.
Photovoltaik-Förderung durch Bundesländer und Kommunen
Falls dein Vorhaben die Bedingungen für die staatliche Förderung von Photovoltaik durch Einspeisevergütung und/oder KfW-Kredit nicht erfüllt, lohnt sich ein Blick auf die Förderprogramme von Ländern und Kommunen. In fast jeder Gegend Deutschlands gibt es länderspezifische und regionale Angebote, die die Einrichtung und den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen unterstützen, zum Beispiel durch Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen oder Übernahme von Planungskosten.
Förderung auf Länderebene
In vielen Ländern sind die Förderprogramme inzwischen ausgelaufen oder die Fördermittel erschöpft. In folgenden Bundesländern kannst du aktuell bzw. künftig Förderung beantragen:
Land | Förderung |
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Baden-Württemberg |
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Berlin |
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Nordrhein-Westfalen |
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Förderung auf kommunaler Ebene
Besser als auf Länderebene sieht es bei den einzelnen Kommunen aus. Hier sind viele regionale Förderprogramme hinzugekommen:
Stadt | Förderung |
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Aachen |
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Bonn |
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Düsseldorf |
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Freiburg |
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Köln |
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München |
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Stuttgart |
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Wiesbaden |
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Da immer wieder neue Programme und Fördermöglichkeiten hinzukommen, empfehlen wir dir die Suche in der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, sobald du mit der Planung eines konkreten Bauvorhabens beginnen willst. Dort hast du die Möglichkeit, dir alle für deinen Wohnort verfügbaren Förderprogramme zu einem bestimmten Thema anzeigen zu lassen. Sicher findest du auf diese Weise eine individuelle Förderlösung, die dir den Photovoltaik-Einstieg erleichtert.